Mit künstlicher Intelligenz das Gesundheitswesen revolutionieren
Die Gesellschaft mag (noch) nicht vollständig dafür bereit sein, doch bei uns ist sie bereits ein etabliertes Know–how: die künstliche Intelligenz (KI oder AI für artificial intelligence) im Gesundheitswesen. Verantwortungsbewusst eingesetzt, kann sie das Gesundheitssystem revolutionieren – positiv natürlich. Mit intelligenten Maschinen und Robotik können Krankheiten zum Beispiel früher und zuverlässiger diagnostiziert werden. Das Personal wird entlastet und hat somit mehr Zeit für die Patienten. Außerdem können die Kosten gesenkt werden; für Krankenhäuser ebenso wie für die Versicherten. Doch eins nach dem andern.
Vorbeugen ist besser als heilen
Einige der großen Geißeln der westlichen Welt sind heute Krebs, Demenz und Fettleibigkeit. KI kann schon bei zwei Jahren alten Kindern die Anlage zur Fettleibigkeit erkennen und so Präventionsmaßnahmen ermöglichen. Dasselbe gilt für Demenzerkrankungen wie Alzheimer und schließlich auch für Krebs. Bei Brustkrebs gehen die Möglichkeiten der KI sogar so weit, dass neben der Früherkennung auch eine maßgeschneiderte Therapie möglich wird. Die Einsparungen für das Gesundheitswesen, die allein durch diese drei Beispiele im nächsten Jahrzehnt realisiert werden könnten, gehen in einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag.
Zuverlässig diagnostizieren und Mediziner entlasten
Was kann die KI, dass Ärzte und die heutige apparative Medizin nicht können? Auch dazu wieder Beispiele: Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen und MRT werden nicht nur immer genauer, sondern werden in naher Zukunft selbstständig zuverlässige Diagnosen stellenkönnen. Die Überwachung chronisch kranker Patienten wird durch „Wearables“ vereinfacht. Das sind kleine Instrumente, wie man sie heute schon aus dem Fitnessbereich kennt.
Offene Fragen
Bevor KI jedoch in großem Maßstab zum Einsatz kommen kann, müssen noch diverse grundlegende Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehört zum einen die gesellschaftliche Akzeptanz dieser Methoden. Hand in Hand damit geht die Klärung ethischer Fragen: Sofunktioniert KI nur dann sinnvoll, wenn sie über riesige Mengen von Daten verfügen kann – und in dem Zusammenhang spielt Datenschutz natürlich auch eine große Rolle. Auch Fragen, wie die nach der letztendlichen Verantwortung für Computer-Diagnosen sind noch nicht geklärt. Konzepte dafür werden inzwischen unter dem englischen Begriff „Responsible AI“ (verantwortungsbewusste KI) erarbeitet.